Mit der Schließung des Edeka Stiel im Jahre 2006 ging nicht nur eine über 125jährige Tradition zu Ende, sondern es verschwand auch die letzte Möglichkeit in Retzstadt, sich mit Lebensmitteln zu versorgen.
Im Jahr 2015 schloss dann die letzte verbliebene Metzgerei. Im Jahr 2016 schloss eine der beiden Bäckereien nach 108 Jahren Ihre Pforten, sodass von nun an nur noch ein Bäcker sowie ein Getränkemarkt für die Grundversorgung zur Verfügung stehen.

Alte Fotos und Geschichten zum Einkaufen in Retzstadt in früheren Zeiten. Tolle Zusammenstellung im 11. Seniorenrundbrief – sehenswert! DOWNLOAD
Im Jahr 2017 kam die Idee eines Dorfladens auf. Erst bildete sich ein kleiner Arbeitskreis mit ca. 5 Personen.
Am 12. März 2018 war eine erste Informationsveranstaltung mit Herrn Wolfgang Gröll bei dem ca. 65 Bürgerinnen und Bürger anwesend waren.
Im gleichen Jahr wurde noch die Machbarkeitsstudie inkl. Bürgerbefragung durchgeführt. Der Arbeitskreis erhöhte sich auf ca. 20 Personen.
Da das Ergebnis sehr positiv ausgefallen ist, wurde die Idee mit einem “Dorfladen Tag” am 24.03.2019 gefestigt.
Am 10.05.2019 war die Gründungsveranstaltung zur Unternehmergesellschaft (UG), obwohl zu diesem Zeitpunkt noch kein Standort zur Verfügung stand.
Im Jahr 2020 brachte die Gemeinde “Retzstadts neue Mitte” auf den Weg: Im Herzen von Retzstadt entstehen drei neue Gebäude mit 17 Wohnungen und den Räumlichkeiten für das Retschter Lädchen.
Wir sind stolz darauf, in enger Abstimmung mit der Gemeinde den idealen Standort für unser Retschter Lädchen gefunden zu haben.
Danke an alle Beteiligten, inbesondere dem 1. Bürgermeister Karl Gerhard und dem Gemeinderat für die Unterstützung bei diesem Projekt.
Retschter Lädchen – Unser Dorfladen mit Herz, Konzept und Konsequenz
Das Retschter Lädchen ist mehr als ein Einkaufsladen – es ist ein funktionierendes Modell für nachhaltige Nahversorgung auf dem Land. Mit einem Sortiment von über 2.200 Artikeln, einer Bedientheke für Fleisch, Wurst und Käse sowie frischen Backwaren decken wir den täglichen Bedarf – regional, nah und zuverlässig.
Was uns besonders macht:
👉 Kaum Ehrenamt: Unser Laden wird fast ausschließlich von fest angestellten Mitarbeitenden betrieben – Geschäftsführung, Beirat und unser legendärer ehrenamtlicher Pfeffernüssebäcker sind die einzigen Ausnahmen.
👉 Faire Bezahlung: Unsere Löhne liegen deutlich über dem Durchschnitt anderer Dorfläden – denn gute Arbeit verdient gute Entlohnung.
Rund 50 % unseres Umsatzes erzielen wir mit Produkten aus einem Umkreis von 10 km.
Über 230 Bürgerinnen und Bürger aus Retzstadt und Umgebung haben uns durch stille Beteiligungen bereits mehr als 108.000 Euro Kapital zur Verfügung gestellt – ein starkes Zeichen für gelebtes Miteinander.
Und das Beste: Seit dem ersten vollen Geschäftsjahr wirtschaften wir kostendeckend – unabhängig, flexibel und mit dem festen Willen, die Nahversorgung vor Ort dauerhaft zu sichern. Wir entwickeln uns ständig weiter: mit neuen Lieferanten, kreativen Ideen und viel Leidenschaft für das, was wir tun.
Ein Laden für mehr Lebensqualität.
Aktuell beschäftigen wir über 15 Mitarbeitende – ein Großteil davon in sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen.
Uns ist es wichtig, nicht nur Jobs zu schaffen, sondern dauerhaft verlässliche und abgesicherte Arbeitsplätze. Wer bei uns arbeitet, soll nicht nur heute ein Einkommen haben, sondern auch langfristig von Rentenansprüchen, Kranken- und Sozialleistungen profitieren. Genau das verstehen wir unter echter Verantwortung – gegenüber unseren Mitarbeitenden und gegenüber der Region.